Entflogener Seeadler, Funiculi Funicula, der Vogel Mosserav

Während beim letzten Herbstfest vor nunmehr 3 Jahren im Saal der Katakomben kein Stuhl mehr frei wahr, fiel die Zahl der Zuschauer in diesem Jahr leider deutlich geringer aus. Es mag viele Gründe dafür geben, aber fest steht, dass sich für diejenigen, die am letzten Oktobertag bei diesem bunten Herbstfest dabei waren, die Teilnahme auf jeden Fall gelohnt hat.

Auf dem Programm des Abends, der vom Pfarrausschuss Hl. Kreuz gemeinsam mit Krüzzbrür-Ordensträger Wendelin Haverkamp ausgerichtet wurde, standen im ersten Teil Darbietungen der beiden Krüzzbrür-Ordensträger Olaf Müller und Willy Schell. Durch das Programm führte erstmalig Pfarrausschuss-Mitglied Alfons Groneschild, der seine Feuerprobe als Moderator sehr gut bestanden hat.

Olaf Müller, Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen, machte sich als „Rur-Reporter“ aus preußisch Sibirien mit seinem Rucksack auf den Weg nach Aachen, um einen aus dem Wildfreigehege Hellenthal entflogenen Seeadler zu finden. Dies war nur einer der vielen Reportage-Aufträge, die er vom jetzigen bzw. vormaligen Chefredakteur des Aachener Zeitungsverlags erhielt. Über die Biber am Gisela-Nacken-Gedächtnisbach, den Kölner Tsunami in die Schneegebiete der Eifel während der Lockdownphase bis hin zur Baumschule entlang der A4 beschrieb Olaf Müller fesselnd, pointiert und unterhaltsam lokal bekannte Themen.  Auf seiner Wanderschaft als Reporter hatte er neben Monschauer Senf als Notration auch eine Dose Mariawälder Erbsensuppe dabei. Und dass das Wandern des Müllers Lust ist, wurde denn auch gemeinsam mit dem Publikum im gleichnamigen Lied besungen.

Hieran anschließend gab Willy Schell, ehemaliger, langjähriger Tenor auf der Aachener Opernbühne als „Pavarotti von der Wurm“ seine Stimme zum Besten. Überraschend war sein stattlicher Auftritt im weißen Frack, in dem er erstmals bereits vor 40 Jahren aufgetreten war. Noch imposanter jedoch war seine immer noch kraftvolle Stimme, mit der er Operettenlieder wie „Dein ist mein ganzes Herz“ oder „Dunkelrote Rosen“ sang. In seinem musikalischen Vortrag durfte natürlich auch eine Reise nach Italien nicht fehlen. Und so entlockten „Funiculi Funicula“ und das „Chianti-Lied“ dem begeisterten Publikum kräftigen Applaus.

Die folgende Pause wurde an jenem warmen Oktoberabend für Erfrischungen bei einem kühlen Getränk und zu regen Gesprächen untereinander genutzt. Dankenswerterweise haben unsere Freunde der Fidelen Aquisgrana wie bereits in den Vorjahren den Ausschank übernommen.

Der zweite Teil des Abends gehörte wie immer Wendelin Haverkamp, musikalisch begleitet von Franz Brandt am Piano. Gebannt hörten die Gäste im Saal zu, wenn Wendelin Haverkamp den Öchern auf den Mund schaut „Dat mach ich“ oder selbstreflektierend „Da kenn ich mich“. Und auch bei der gesanglich vorgetragenen Reise nach Hagen sowie den Kurzgedichten über nicht lügende Dänen oder das Nebelhorn will die aufmerksame Zuhörerschar keine Pointe verpassen bis sie das Lachen schließlich nicht mehr zurückhalten kann. Fortschritte aus der Vogel-Mosserav-Forschung führten Wendelin wieder auf die Spur des Weißen Elefanten Abul Abbas. Und „ejjen Nobberschaff“ gab es auch Neues zu berichten. 

Wie sollte es auch anders sein: Wendelins Schlusslied „In Aachen, da möcht’ ich begraben sein“ durfte nicht fehlen. Im Saal erhoben sich hierzu die Pfarrausschuss-Mitglieder von ihren Plätzen, um den Refrain mitzusingen. Zu allerletzt wurde sogar noch dem Wunsch des Publikums nach einer Zugabe entsprochen.

Einen ganz herzlichen Dank an alle Mitwirkenden und vor allem an das tolle Publikum, das uns über all die Jahre die Treue gehalten hat.

Für den Pfarrausschuss Heilig Kreuz

Michael Mathar

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