Olaf Müller ist Krüzzbrür-Ordensträger 2019

Seit der Gründung des Pfarrausschusses Heilig Kreuz vor über 70 Jahren, auf die der Vorsitzende Franz-Josef Staat kurz in seiner Begrüßung einging, hatte der Karneval immer schon eine besondere Bedeutung. Dies ist auch bis zum heutigen Tag so geblieben. Der traditionelle Herrenabend, bei dem an eine Aachener Persönlichkeit der Krüzzbrür-Orden verliehen wird, fand wie schon seit 1973 im Restaurant Am Knipp bei der Familie Ramrath statt. Dieser wohl einzigartige Treff in der Karnevalszeit lebt von der Enge, der Überschaubarkeit, der Improvisation und von den spontanen Beiträgen der Anwesenden. Das war auch diesmal nicht anders und alle waren gespannt, ob der neue Ordensträger Olaf Müller mit seinem Humor, seinem Temperament und seiner Schlagfertigkeit seine Ordensbrüder und die Gäste an diesem Abend überzeugen könne.

An dem Abend, der eigentlich kein festes Programm hat, erfolgte zuerst die Einzelbegrüßung durch den Vorsitzenden Franz-Josef Staat. In seinen Begrüßungsworten hat er im Gedenken an Manfred Birmans dessen Esprit vergangener Herrenabende in Erinnerung gerufen. Max Kerner machte daraufhin den Vorschlag, die drei von Michael Hammers erstellten Tuppesorden (Wanderorden), die erstmalig alle zugleich an Manfred trotz Gegenwehr gingen, als „Manfred-Birmans-Gedächtnis-Tuppesorden“  für humoristische Herrenabendbeiträge zu vergeben. So ging denn auch gleich der erste Tuppesorden (bronze) an Franz-Josef Staat, der den Abend hervorragend und souverän moderierte; dabei mit zwei kleinen Versprechern für riesige Lacher sorgte.

Bevor der Run aufs heiß ersehnte Kalte Buffet losging, erhielt unser Freund und Sponsor Hubert Herpers aus den Händen unseres Präses Claus Wolf den Ponttor-Orden. Rechtzeitig hierzu traf auch Aachens Karnevalsprinz Tom I. ein. Frisch gestärkt mit echtem Lachsersatz, Heringssalat und anderen Leckereien kehrten die Gäste auf ihre Plätze zurück, denn nun hielt der letztjährige Krüzzbrür-Ordensträger Simone Paganini seine Laudatio auf  den Neuen. Er nannte Olaf Müller eine polyedrische Persönlichkeit, also eine Persönlichkeit mit vielen verschiedenen Facetten: ein guter Mensch, ein Dürener, ein Leiter Kulturbetrieb („von irgendwas muss man ja leben“), ein Segelflugzeugflieger, ein Krimi-Schreiber („wenn ich gute Romane lese schlafe ich normalerweise nicht ein“) und schließlich Krüzzbrür-Ordensträger. Dann meinte Simone Paganini noch, dass er über den Ordensträger diesen Jahres nichts sagen kann, wohl aber über den nächsten. Ausgehend von Konstellationen der beiden letzten Ordensträger, was Geburts- und Wohnort sowie Geburtsdatum angeht, könne ggf. Theresa May in Frage kommen. Zum Schluss überreichte er Olaf Müller eine 300 Jahre alte Scherbe aus Jordanien und bat ihn, das mitgebrachte „Rurschatten“-Buch zu signieren, was dieser auch gerne tat.

Karl Allgaier stellte sich vor, wie Olaf Müller montags auf dem Weg zur Arbeit seine Verantwortungsbereiche als Leiter des Kulturbetriebs wahrnimmt: In allen Einrichtungen wenig bis kein Betrieb, meistens zu, hingegen in der VHS zu viel Betrieb.  Olaf Müller bemerkte dazu, er sei ja schließlich im „Kultur-Betrieb“ dafür „zu-ständig“, dass die Einrichtungen „zu“ seien,  Olaf Müller begann nun seine äußerst provozierende Rede über die Einführung einer gendergerechten Sprache beim Herrenabend. Er bezog sich hier auf das Beispiel der Stadt Hannover und dachte, dass es wohl nicht mehr lange dauern kann, bis dieses Beispiel auch Einzug bei den Krüzzbrür/innen halten wird. Schon kam der erste Einwand, dass es ja dann Kreuzbrüder und -schwestern heißen müsse. Nein sagte Olaf Müller, hier kommen wohl eher geschlechtsneutrale Anreden zur Geltung, z.B. ProfX für Professorinnen und Professoren, Willy Schell wäre kein Sänger mehr, sondern ein Singender usw. Als Olaf Müller auch noch meinte, wir schaffen das, unterbrach Max Kerner seine Rede und warnte ihn, dass ihm womöglich der Orden gleich wieder abgenommen werde. Das Ende seiner Rede ließ offen, ob das mit Adam und Eva eine gute Idee war, oder Selbstbestäuber besser gewesen wäre.

Es folgten viele Wortmeldungen der übrigen Krüzzbrür-Ordensträger, angefangen bei Willy Schell der aus dem Musical „Kiss me, Kate“ „Schlag nach bei Shakespeare“ in „Schlag nach bei Olaf“ umdichtete, über Rolf Rossaint, der Kultur auf Joghurt bezogen hat, bis Wendelin Haferkamp, der von Olaf Müllers diplomatischem Geschick sehr beeindruckt war.

Max Kerner, führte aus, dass die Qualität des Krüzzbrür-Ordens etwas mit der Heiterkeit des Herzens zu tun hat. Er sorgte noch dafür, dass der Tuppesorden in Silber an Simone Paganini für die polyedrischen Laudatio ging und der goldene Tuppesorden an Olaf Müller für das Selbstbestäubnis. Helmut Maintz hob die Vielsprachigkeit von Olaf Müller hervor und schlug eine Ausfahrt nach Krakau vor. An Jean Pütz erinnerte Michael Hammers die Stimme von Olaf Müller, den er als Kulturbeutel der Stadt Aachen begrüßte. Jürgen Linden hält ihn für „der schönnste Mann va Oche“. Er sei auch so intelligent, dass er in einem Bus Holländer nicht auffallen würde. Karl Zilkens wünscht sich, dass Olaf Müller Kultur in den Kreis bringen möge und Armin Drack fragt sich, ob er überhaupt in diese Runde passt, kann aber dann die erforderlichen Attribute „trinkfest“, „arbeitsscheu“ und „der Kirche treu“ bestätigen.  Und von Marcel Philipp kam das Du unter Brüdern.

Die „besten Brüder der Welt“ Franz-Dieter und Heinz-Peter Ramrath waren uns wieder einmal gute Gastgeber. Ein Dank geht auch an Heiner Schnitzler der zwischen den Tischen herumwieselnd dafür sorgte, dass niemand verdurstet.

Olaf Müller, Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen, hat an diesem Abend, wo Enge herrscht, Blödsinn blüht und Geisteswitz und Schlagfertigkeit auf einander treffen, bestanden und ist ein würdiger Träger dieser begehrten Auszeichnung. Er ist der 47. Krüzzbrür- Ordensträger in dieser Reihe.

Mit unseren Ordensträgern , bekannten Persönlichkeiten aus Aachen, Freunden aus Kirche und Karneval und mit der Presse haben wir ein paar frohe Stunden erlebt, wir freuen uns über die Wertschätzung des Krüzzbrür-Ordens und des Ordensabends und fühlen uns bestätigt, die richtige Wahl getroffen zu haben.

Für den Pfarrausschuss Heilig Kreuz

Michael Mathar

Übrigens: Hauptdarsteller als Leiche im nächsten Krimi von Olaf Müller ist unser Vorsitzender Franz-Josef Staat; teilweise weltweit.

Bilder vom Abend

Artikel Aachener Zeitung / Aachener Nachrichten

Bericht Kirchenzeitung

Herrenabendheft