Während in Berlin die Sondierungsgespräche zu einer Jamaika-Koalition immer noch nicht zu einem Abschluss gekommen sind, haben die Krüzzbrür bei der Sessionseröffnung am 18. November im Adalberthaus an der Wilhelmstraße schon ihren neuen Ordensträger vorgestellt. Der 46. Krüzzbrür-Ordensträger heißt Simone Paganini, ist Theologie-Professor an der RWTH und passt als italienische Quaselstrippe mit seiner humorvollen Art durchaus in den Kreis der Krüzzbrür.

Pfarrausschuss-Vorsitzender Franz-Josef Staat gab zunächst einen kurzen Rückblick auf die Ereignisse und das Wirken im vergangenen Jahr und eine Vorschau auf den nächsten, anstehenden Termin, den Jahresabschluss am 15.12.17 mit Gottesdienst um 18 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche.

Anschließend übernahm Vorstandsmitglied Rainer Klügel die Moderation. Mit Bezug zum Aktionsheft der Krüzzbrür, das in diesem Jahr erstmalig erschienen ist, hob er hervor, dass es Ziel einer Volkssprache ist, „nah dran zu sein“. Abgeleitet vom Orden der Kreuzbrüder im 17. Jhdt., die ein Gasthaus und ein Spital unterhielten, gründete sich schließlich der Pfarrausschuss kurz nach Ende des 2. Weltkrieges, um ebenfalls nah dran zu sein. Und dieses „Nah dran sein“ stellte Rainer Klügel auch bei der Begrüßung der einzelnen Krüzzbrür- und Ponttor-Ordensträger in den Vordergrund. Besonders willkommen geheißen wurde der nächste Ordensträger Simone Paganini. Mit einem Getränk und der Krüzzbrür-Hymne „Trinkfest und arbeitsscheu, aber der Kirche treu“  wurde auf ihn angestoßen.

Die Vorsuppe zum traditionellen „Schinken-mit-dicke-Bohnen-Essen“, das Bocuse Hans Gillessen immer wieder hervorragend zubereitet, war bereits genossen und die leeren Suppentassen abgeräumt, doch dann geschah etwas Außergewöhnliches und Unvorhersehbares. Die Thermofore mit den Kartoffeln ließ sich selbst mit Hammer und anderem Werkzeug nicht öffnen. Auch der hinzu gerufene Schmied und Krüzzbrür-Ordensträger Michael Hammers vermochte nicht, das Gefäß aufzuhebeln.

Kurzerhand wurde der Programmablauf geändert und Simone Paganini gebeten, jetzt schon einige Stationen seines Lebens zu erzählen. Auf äußerst unterhaltsame Weise zog er das Publikum in seinen Bann; angefangen bei seiner Geburtsstadt Busto Arsizio, die beim Eroberungszug Barbarossas schon Geschichte schrieb, über den Geburtstag seiner jüngsten Schwester, an dem im WM-Endspiel Italien Deutschland besiegte, bis zu seiner Frau, die als Philosophin angewandte Ethik unterrichtet. Es war schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Krüzzbrür bei der Ordensverleihung am Herrenabend im Januar in der Gaststätte „Am Knipp“ erwarten wird.

Um 21:45 Uhr waren dann endlich die Kartoffeln befreit und es konnte serviert und gegessen werden. Im Anschluss gab es genügend Gelegenheit, dem „Neuen“, auch persönliche Willkommenswünsche mitzuteilen. Der Krüzzbrür-Ordensträger 2017 Markus Frohn nahm diese Gelegenheit ebenso gerne wahr wie Bernd Mathieu und Max Kerner. Willi Schell tat dies gesanglich und Manni Birmans in Öcher Platt. Zum Abschluss wurde „Vür sönd allemole Öcher Jonge“ geschmettert und man ließ den Abend gemütlich ausklingen.

Ein herzliches Dankeschön gilt unseren Freunden von St. Adalbert, die nicht nur die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, sondern auch im Hintergrund die Getränkeversorgung sichergestellt haben. Auch einen ganz lieben Dank an Ismail und die beiden Damen, die die Bedienung der Gäste übernommen haben.

Michael Mathar

Bilder vom Abend

Berichte aus den Aachener Nachrichten und der Aachener Zeitung