Wenn das Traditionslokal Am Knipp an seinem Ruhetag für eine geschlossene Gesellschaft öffnet, dann ist Herrenabend der Krüzzbrür. In dieser heiteren Männerrunde wird dann der neue Krüzzbrür-Ordensträger gekürt. Mit dem Krüzzbrür-Orden wurde in diesem Jahr Ägid Lennartz geehrt. Bevor ihm aber der Orden durch den Alt-Präses Heinrich Korr überreicht wurde, begrüßte Pfarrausschuss-Vorsitzender Franz-Josef Staat jeden Gast persönlich und ausführlich coram publico. Das nimmt, wie alle wissen, viel Zeit in Anspruch und wirkt sich somit auf die Wartezeit bis zur Buffeteröffnung aus.

Franz-Josef Staat hob zudem nennenswerte Jubiläen und runde Geburtstage der Ordensträger hervor. Er gedachte auch des Todes von Martin Ratajczak, dessen Stammplatz jetzt leer blieb.

An diesem Abend wurde außerdem ein neues Mitglied im Pfarrausschuss aufgenommen: Franz-Josef Eck erhielt die Pfarrausschuss-Insignien (Anstecknadel und Halsorden).

Gestärkt mit den Schnittchen und Salaten des Buffets kehrten nach der Pause die Gäste in die gemütliche Enge zurück. Olaf Müller, dem der Krüzzbrür-Orden im letzten Jahr verliehen wurde, begann seine Laudatio mit einigen Auszügen aus dem Leben des neuen Ordensträgers. Danach ging es erst richtig los. Schier endlose Strophen, die Olaf Müller über Ägid Lennartz gedichtet hatte, reihten sich aneinander und endeten alle mit dem Wort „Sidolin“, das der gesamte Saal im Chor mitsprach. Zuletzt überreichte er ihm eine große Sidolinflasche.

Ägid Lennartz hatte, wie er sagte, schon ein wenig Angst vor der Laudatio von Olaf Müller, wo es doch in Müller‘s Rur-Schatten-Roman schon so einen skurillen Mord auf der Geisterbahn gegeben hat. In seiner Rede, auf die er sich gut vorbereitet hatte, dankte Ägid Lennartz u.a. für die tröstenden Worte des Pfarrausschusses, die ihm aufgrund des OP-bedingten Fernbleibens bei der Sessionseröffnung überbracht wurden; dass es nämlich im Kreis der Ordensträger ja auch gute Chirurgen, Anästhesisten, sowie auch Priester und Bestatter gebe. Er erinnerte sich an 2018, als er erstmalig am Herrenabend teilnehmen durfte, und überlegte daraufhin, ob er überhaupt in den Kreis hineinpassen würde. In Anlehnung an die Beschreibung auf der Krüzzbrür-Homepage kam er aber dann doch zu dem Schluss, es passt.

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Mit der Rede allein war es jedoch noch nicht getan. Ägid Lennartz schnallte sich den Quetschbüll um und sang gemeinsam mit Armin Drack im ökomenischen Duett „Heij en os Oche“ – ein von den Bläck Fööss umgedichtetes Lied (en unserem Veedel).

Und als wäre es nicht schon beengt genug, jetzt wurden auch noch Musikinstrumente unmittelbar vor der Theke postiert. Für die beiden Ramrath-Brüder hinter der Theke, die als gute Gastgeber den Ausschank machten, war dies kein Problem. Und auch der fleißige Heiner Schnitzler fand immer noch eine Lücke, um die durstigen Gäste mit Getränken zu versorgen. Doch selbst wenn; für das, was nun kam, vergaßen sowieso die meisten, am Glas zu trinken. Der Auftritt von Titze-Lejjenad mit drei wunderschönen Liedern zog alle in ihren Bann ( „Wat es los en os Welt“ und „Flüjje“ sowie „Oche“ als Zugabe).

Musikalisch ging es weiter mit einem Bänkellied von Karl Allgaier und Michael Hammers, bei dem das Publikum eifrig mitsang. Mit dem musikalischen Evergreen „Ein Freund, ein guter Freund“ hieß auch Willy Schell den neuen Ordensträger herzlich willkommen.

Den musikalischen Einlagen schlossen sich noch viele Wortbeiträge an, die ebenfalls dazu beitrugen, dass dieser einmalige Abend allen noch lange in guter Erinnerung bleibt.

Für den Pfarrausschuss Heilig Kreuz

Michael Mathar

Bericht Aachener Zeitung / Aachener Nachrichten

Dat-es-Oche

Herrenabendheft

 

Hier noch ein paar kurze Auszüge aus den vielen Wortbeiträgen

Armin Drack: “Ist jetzt in der Bibel gestrichen: „Dieser war Gottes Sohn“.“

Ulrich Lüke: „Amigo-Affäre“ zu dem freundschaftlichen Verhältnis von Ägid Lennartz und René Brandt“

Ralf Freyaldenhoven gesungen: „Pension und Sonnenschein, wie schön ist es im Bett zu bleibn“ Eigentlicher Grund seiner Pensionierung sei: Es sollte keinen zweiten Bischof geben.

„Türelürelissje“ wurde gesungen, als Franz-Josef Staat den Ägid Lennartz noch etwas hinhielt.

aus Olaf Müllers Laudatio: „Du bist die Rosine in der Sauerbratensoße“, „Ägid steht länger als Dieter Bohlen auf der Bühne“, „Dschungelcamp mit Tropenhelm“

Bänkellied von Karl Allgaier und Michael Hammers – Refrain:  Denn wenn der Ägid net en Rüetsche es – Dann heäscht er Jelles, dat es janz jeweß – Dröm weäd et allerhüekste Zitt – Dat heä der Krüzzbrürorden kritt.

Ulrich Lüke nach all den musikalischen Beiträgen: „Mir hat die ganze Zeit das akademische Niveau gefehlt.“

Max Kerner: „Ägidius ist einer der 14 Nothelfer. Wir alle sind Nothelfer für die Heiterkeit des Herzens.“ Sodann referierte er über die auf dem Karlsschrein dargestellte Beichte Karls d. Großen beim Hl.Ägidius, dem er eine schwere Sünde verschwiegen hat.

Wendelin Haverkamp: Er zitiert Hubert Crott, dass Ägid Lennartz den Hang zu schlechten und schmutzigen Witzen habe. Zuletzt stellte er fest, dass arbeitsscheu, trinkfest und schmutzige Witze Charaktere von Ägid Lennartz seien und er mit diesen Eigenschaften ausgezeichnet zum Kreis der Krüzzbrür passe.

Bernd Matthieu zitierte einen Zeitungsartikel, in dem alles schon gesagt wurde. Er erwähnte zudem die 3 K: Karl der Große, Karl der Rundliche (K.Allgaier) und Karl die Knochenreliquie (K.Zilkens)

Ulrich Lüke ironisch zu Bernd Matthieu: „Du musst nicht so begeistert sprechen“

Helmut Maintz: Ägid hat auf seiner Hochzeit vor 34 Jahren gespielt. Davon überreichter ihm ein Foto

Ralf Freyaldenhoven: Ägids Oma wurde Wahloma, Ägids Vater war Rendant in St. Josef, Seelenverwandtschaft beim Karneval: beide kommen aus der Bronx Ägid  aus Aachen-Ost, Ralf aus Düren-Nord. Zudem fragte Ralf den Versicherungskaufmann Ägid: „Gibt es eine Unfallversicherung bei Zölibatsverletzungen?“

Markus Krings hat als Biologe eine Lanze für Naturwissenschaftler gebrochen und referierte über das Lachs-Ersatz-Schnittchen. Außerdem sagte er: „Ägid hat die beiden wichtigsten Orden erhalten:  den Thouet-Mundartpreis und den Krüzzbrür-Orden. Mehr geht nicht.“

Der Vorjahresprinz Thomas Müller lobte die Moderation von Franz-Josef Staat