Zweimal im Jahr wird unter der Überschrift Krüzzbrür-Kulturabend“ eine Veranstaltung angeboten, die von Krüzzbrür-Ordensträgern inhaltlich gestaltet wird. Für die Organisation und die Rahmenbedingungen sorgt der Pfarrausschuss Heilig Kreuz, der dabei von Mitgliedern des Gemeinderates unterstützt wird. Neben dem kulturellen Angebot wird zugleich auch eine Basis für einen kommunikativen Austausch zwischen den Gästen geschaffen.
Der erste dieser Krüzzbrür-Kulturabende am 12. Juni 2025, in dem Krüzzbrür-Ordensträger Wendelin Haverkamp – musikalisch begleitet von Franz Brandt – an Hanns Dieter Hüsch erinnerte, ist dem Beifall am Ende nach zu urteilen beim Publikum offenbar sehr gut angekommen.
Hanns Dieter Hüsch, der in diesem Jahr am 6. Mai seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, darf man ohne Einschränkung als einen der größten literarischen Kabarettisten bezeichnen, die Deutschland je hatte. Er hat bis heute durch seine poetischen und philosophischen Texte und Lieder große Wirkung auf ein großes Publikum. Seine Sprache, sein Wortwitz, sein Wortspiel, seine Nachdenklichkeit, sein Humor, seine Ernsthaftigkeit und seine Originalität prägten eine hohe Kultur des Kabaretts.
Hanns Dieter Hüsch und Wendelin Haverkamp waren enge Freunde und haben gemeinsam viel erlebt – auf Bühnen, in Medien und privat. So kam Hüsch auch oft nach Aachen, er war regelmäßig im Audimax und im Jakobshof.
An diesem Abend hat Wendelin Haverkamp das Bild Hanns Dieter Hüschs um weitere Facetten ergänzt. Wendelin Haverkamp hat aus dem Alltag der fahrenden Künstler nicht nur das Schöne, sondern auch das Traurige, Verrückte und Widersprüchliche zur Sprache gebracht und gezeigt, dass Hanns Dieter Hüsch eine sehr komplexe Gestalt ist, die man nicht einfach als „niederrheinischen Heimatdichter“ oder „evangelischen Kirchentagsprediger“ verbuchen darf.
So musste laut Wendelin Haverkamp ein Erinnern der Person angemessen sein, um die es geht; daher der Titel dieses Kulturabends: Hochamt ja! Weihrauch nein.