
Der Internationale Karlspreis zu Aachen wurde erstmals 1950 vergeben. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums hielt Krüzzbrür-Ordensträger Dr. Jürgen Linden als Vorsitzender des Karlspreisdirektoriums im Gemeindesaal Hl. Kreuz einen Vortrag über die bewegte und bewegende Geschichte des Internationalen Karlspreises zu Aachen im Spiegel der europäischen Entwicklung.
Beginnend bei den Gründungsjahren fasste er thematisch die Preisträger zusammen, die sich in den jeweiligen Zeiträumen um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Zu den entsprechenden Themen gehörten die Bildung europäischer Institutionen, wie beispielsweise der Rat der EWG, die Binnenreform, wie z.B. der Maastrichter Vertrag, die West- und Osterweiterungen Europas, die Positionierung zur USA am Beispiel Henry Kissinger und schließlich die Positionierung in Krisenjahren (Lehmann-Pleite, Krieg in Europa) sowie die neuerlichen Aufbruchsversuche in eine europäische Unabhängigkeit. Positiv für Europa gestalten sich in seinen Augen insbesondere auch die Erfolge der Netzwerkbildung unter jungen Leuten, die mit dem Jugendkarlspreis einhergehen, der 2008 erstmalig verliehen wurde.
Untermalt wurde der Vortrag von so manchen Anekdoten, wozu seine ersten Kindheitserinnerungen gehörten, als Sir Winston Churchill nach Aachen kam, um den Karlspreis entgegenzunehmen. Ebenso zählt dazu die Geschichte im Vorfeld der Verleihung des Karlspreises an Papst Johannes Paul II. im Jahr 2004.
Das Publikum belohnte den höchstinteressanten Vortrag mit kräftigem Applaus.
Seit 35 Jahren ist Dr. Linden Mitglied im Karlspreis-Direktorium und seit 2010 dessen Vorsitzender. Am 05. Dezember diesen Jahres wird er die dortige Tätigkeit beenden. Es ist schön, dass wir ihn im Rahmen des Krüzzbrür-Kulturabends als Vortragenden gewinnen konnten. Herzlichen Dank!


