Völlig neu gestaltet war der Veranstaltungsraum und neu waren auch die Plakate zur Veranstaltung, altbekannt aber erschien den Gästen im fast ausverkauften Haus der zweigeteilte Ablauf, der nun schon zum 17. Mal den letzten Abend im Oktober zu einem wirklichen Herbstfest werden ließ.

Auf dem Quetschbüll begleitet von Regionalkantor Thomas Linder machte der „Erste Aachener Ausschuss-Chor“ den Auftakt mit einem Wanderlieder-Potpourri, bevor Manni Savelsberg in seinem Huusmeester-Outfit die Bühne betrat. „Wer so spricht, der kann gar nicht böse sein“ – damit meinte Manni die Öcher, die gerne an alles ein „chen“ hängen und somit verniedlichen. Auch ging er auf die unterschiedliche Beschaffenheit der Hirnhälften von Mann und Frau ein und leitet hieraus die Wesensunterschiede ab. In seiner unnachahm- lich spitzfindigen Art erklärte er anhand der unterschiedlichen Chromosomen bei Mann und Frau, warum Manager und Spitzen-beamte teure Berater brauchen.

Die Tempelsingers,fast auf den Tag vor 40 Jahren gegründet, haben unverkennbar ihr Studentenleben schon weit hinter sich gelassen. Bekannt für ihre Gospels beschränkten sie sich diesmal auf weltliche Lieder, überwiegend von den Bläck Fööss. Mit „Unsere Stammbaum“ sprachen sie das Thema Integration an: “mir all, mir sin nur Mische, vür`m Herjott simmer glich”. Aber auch das durch Heinz Rühmann bekannt gewordene Lied „Ein Freund, ein guter Freund..“  hatten die Tempelsingers im Gepäck.  Als Zugabe ließen sich die stimmgewaltigen Sänger dann doch noch zu einem Spiritual hinreißen.

Bei Max Kerner war wieder einmal höchste Aufmerksamkeit gefragt, um dem Tempo seines Redeflusses zu folgen. Er verstand es prächtig, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen und überzeugte mit einem fantastischen Vortrag über das Ordens- motiv unseres Sessionsordens 2015/2016, dem ehemaligen Chemischen Institut mit dem zugehörigen Schriftzug “mens agitat molem”. Ein wenig Wehmut schwang in seinen Worten mit, als er anmerkte, dass Ihm die “Weiber” (Minerva und Co) auf dem Dach der TH fehlen würden. Zum Schluss warb er um einen Vorschlag für die Beschriftung des Super-C.

Nach der Pause, übernahmen Pianist Freddy Matulla und Wortakrobat Wendelin Haverkamp die Bühne. Wendelin machte die modernen I-Dötzchen zum Thema, die ihr Hirn schon in die Cloud ausgelagert haben und deren Fingerstand ausschließlich für die Tastatur und nicht mehr für den Griffel geformt ist. „Word of Lehrcraft“ wird zum Schlagwort der Schulpolitik. Passend dazu folgte ein Lied zur Rechtschreibreform. Im weiteren Verlauf hatte Wendelin, wie immer nah am örtlichen Geschehen und oft den Spiegel vorhaltend, Schwierigkeiten bei der Suche nach Weihnachtsgeschenken. Eine Damenträgerhose mit Schneefang für Tante Gerda ist da noch einfach, bei einem Geschenk für Onkel Franz wird es allerdings schwieriger. Zuletzt brachte er Neues vom Vogel Mosserav, der, wie die Forschung jüngst feststellte, auch für Dachdeckerarbeiten genutzt wurde und somit zum Mosserav-Mosserop mutierte.

Bevor Moderator Herbert Steins das Publikum verabschiedete, kam nicht unerwartet der “Erste Aachener Ausschuss-Chor” noch einmal auf die Bühne, um mit Wendelin das Schlusslied zu singen “In Aachen, da möcht’ ich begraben sein”. Alles in allem kann man sagen, dass die Halloween-Geister nichts sind gegen die Begeisterung, die die Auftretenden beim Publikum entfachten.

Bedanken möchten wir uns bei unseren Freunden der Fidelen Aquisgrana, die die Bewirtung übernommen haben, beim Weinhaus Lesmeisterr die Bühnenpräsente und bei allen ganz herzlich für die Martinszug-Spende, die in der Pause die Sammelkörbchen füllte.

Für den Pfarrausschuss

Michael Mathar

Artikel der Aacherner Zeitung