“Goethe von der Juttastraße” oder …

… der “Poet aus Oche” – Hein Engelhardt – feiert seinen 90. Geburtstag

Herzlichen Glückwunsch an den Ponttor-Ordensträger der Krüzzbrür Hein Engelhardt. Der Feingeist und große Förderer des “Öcher Platt” feierte am 5. September seinen 90. Geburtstag. Der Öcher Mundart gehört seit Jahrzehnten seine ganze Leidenschaft. Auf den Bühnen in Aachen ist er zu Hause.

Beim Herrenabend am 16. Januar 2007 kürten wir Hein Engelhardt zum Ponttor-Ordensträger. Der Ponttor-Orden wurde von einem Pfarrmitglied gestiftet, und alle Mitglieder des Pfarrausschuss Heilig Kreuz tragen diesen Orden am langen Band. Auch Freunde und Gönner unseres Kreises werden mit diesem Orden ausgezeichnet.Hein Engelhardt ist ein besonderer Gönner und Freund des Pfarrausschuss Heilig Kreuz.

Der damalige Präsident der Krüzzbrür, Leo Bardenheuer, bezeichnete ihn seinerzeit und bis heute als den “Goethe von der Juttastraße”.

Wir konnten und können Hein Engelhardt jederzeit ansprechen, ob er bei einer unserer Veranstaltungen mit einem seiner Gedichte auftritt. Beim Herrenabend der Krüzzbrür freuen sich alle Anwesenden, wenn Hein wieder eines seiner Gedichte vorträgt. Seine tausende Gedichte, Vierzeiler und Sinnsprüche sowie hunderte Kurzgeschichten und Übersetzungen beschreiben vieles und alles. Die Aachener Hymne “Urbs Aquensis” in Öcher-Platt ist wohl bekannt. Anlässlich der Aachener Heiligtumsfahrt 2014 bzw. für den Abschluss “Adieda in sieben Jahren” hat Hein Engelhardt seinerzeit noch zwei zusätzliche Strophen zur Heiligtumsfahrt getextet. Das ergänzte “Urbs Aquensis” in os Moddersproech mit den ergänzten Strophen zur Heiligtumsfahrt lautet:

Urbs Aquensis, urbs regalis,
regni sedes principalis,
prima regum curia.
Regi regum pange laudes,
quae de magni regis gaudes
Caroli praesentia.

Oche – Stadt met heäße Quelle,
jedder Huck kann os verzälle,
van ding Jrüeßde, dinge Pronk.
Käjser Kaal hat dich erkore,
fuuehlt sich heij wie nöjjjebore,
wie heä Bronnewasser dronk.

Selvs der Heär let sich net nemme,
Öcher Leddcher aazestemme,
wenn heä an os Oche denkt.
Hat os en si Hazz jeschlouße,
vazeäraa hant vür jenouße,
datt heä os sing Fröndschaff schenkt.

Dank, datt vür en Oche leäve,
wie at Alkuin beschreäve,
en et schönnste Öcher Platt.
Stolz sönd vür op „Urbs aquensis“,
nette Lü, woe du mär hensiss,
blöjjh än waahß – ming Heämetstadt.

Fortsetzung zur Heiligtumsfahrt:

Piljer, die noh Oche koeme,
öm os Öcher Lof ze oeme,
haue heij Jeleäjenheät,
os besongesch Flair ze spüre,
nevver Kaal ouch ze veriehre
Fiesche än Marie-Kleäd.

Mensche aller Klür än Sproeche,
die os Helligdöömer soeche,
fahre nu met lüüehte Bleck
än met schönn Erenneronge,
wat seij en die Dag heij fonge,
en hön Domizil zeröck.

Öcher Text: Hein Engelhardt

Hein Engelhardt freut sich darüber, wenn auch andere seine Gedichte vortragen oder abdrucken. Kürzlich haben wir von ihm die Erlaubnis erhalten in jedem “Aktionsheft des Pfarrausschuss Heilig Kreuz” eines seiner Gedichte abzudrucken.

Wir, die Krüzzbrür haben Hein viel zu verdanken, aber auch die Stadt Aachen und insbesondere der Öcher-Platt-Verein verdanken ihm viel.

Für jede Gelegenheit hat er ein Gedicht oder besser gesagt: ein “Öcher Rümselche” parat. Mit seinen Gedichten und im Öcher Platt lässt so manches ausdrücken, wofür das Hochdeutsch keinen Raum lässt. Hein spielt mit den Worten und der Mundart und zeigt eindrucksvoll, dass die Mundart eine Kultursprache ist.

Für die Zukunft wünschen wir “unserem” Hein alles Gute und vor allem Gesundheit und hoffen, dass er weiterhin so munter bleibt. Wir freuen uns schon jetzt auf die neuen Begegnungen mit ihm und seinen Gedichten. Spätestens hoffentlich bei der Verleihung des Krüzzbrür-Ordens 2018 beim Herrenabend am Dienstag, 30. Januar 2018.

Alles Gute, viel Glück und Gesundheit
wünscht der Pfarrausschuss Heilig Kreuz
Franz-Josef Staat
Vorsitzender